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MDR-1

    MDR1 – Defekt

    Der MDR1 Defekt (Multidrug-Resitenz Transporter) ist eine Gen-Erkrankung, bei der bestimmte Hunderassen besonders empfindlich auf verschiedene Arzneimittel reagieren.

    Funktion des MDR1 Gens

    Das MDR1 Gen schützt gesunde Tiere vor dem Eindringen von evtl. gefährlichen Fremdstoffen (Arzneimittel und Umweltgifte) in das Hirn und Nervensystem. Ein Fremdstoff, welcher im Blut zirkuliert und die Schranke überwinden möchte, wird erkannt und zurück ins Blut transportiert, so kann er nicht in das Nervengewebe eindringen. Da er bei betroffenen Hunden nicht vorhanden ist können die Arzneimittel die Blut-Hirn-Schranke ungehindert passieren, eine bis zu hundertfach höhere Konzentration als normal erreichen und somit große gesundheitliche, primär neurotoxische Schäden verursachen.

    Woher weiß ich, das mein Hund betroffen ist?

    Der MDR1- Defekt ist ein vererbbarer Gendefekt. Ein Hund hat genetisch gesehen drei Möglichkeiten für seinen MDR1- Status:

    MDR1 (+/+)  –  er ist frei von dem Defekt und kann das notwendige Protein genau wie jede andere Rasse bilden. 

    MDR1 (+/-) –  trägt ein defektes und ein gesundes Gen. Man bezeichnet ihn als „heterozygotes Trägertier“. Entsprechend kann er das defekte Gen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weitervererben. Das gesunde Gen schafft zum Defektgen einen gewissen „Ausgleich“. Es kann zu einer Zunahme von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (Nebenwirkungen) kommen. 

    MDR1 (-/-) – vom Defekt homozygot betroffen. Er ist somit hochgradig empfindlich gegen bestimmte Medikamente und vererbt den Defekt ebenfalls weiter.

    Ist der MDR1-Genotyp zweier Zuchttiere bekannt, kann man eine theoretische Voraussage über die MDR1-Genotypen der Nachkommengeneration treffen.
    Betroffene Tiere mit Genotyp MDR1(−/−) können aus einer Kreuzung der Genotypen MDR1(+/−) x MDR1(+/−), MDR1(+/−) x MDR1(−/−) oder MDR1(−/−) x MDR1(−/−) entstehen.
    Bei Kreuzung der Genotypen MDR1(+/+) x MDR1(−/−), MDR1(+/+) x MDR1(+/−), und MDR1(+/+) x MDR1(+/+) entstehen dagegen keine betroffenen MDR1(−/−) Tiere, aber außer bei MDR1(+/+) x MDR1(+/+) unter Umständen wieder Merkmalsträger.

    Den MDR1- Status seines Hundes kann man mit einem Gentest überprüfen lassen.